Unser KLASSIKER des MONATS Mai:
Bertone Freeclimber (Baujahr: 1992, Motor: 6-Zylinder Diesel, 2443 ccm, 115 PS, Getriebe: Schaltgetriebe mit Untersetzung, Max. km/h: 152 km/h)
Wenn man die automobile Entwicklung der 80er und 90er Jahre durchlebt hat, dann kennt man unser Fotomodell bereits. Und irgendwie auch nicht? Heute würde man von einem SUV sprechen und täte ihm damit bereits das erste Mal Unrecht. Ihn als Daihatsu zu bezeichnen wäre der nächste Fehler. Er sieht doch aber aus wie ein Daihatsu? Richtig. Also ist es ein Daihatsu? Nein. Es ist ein wenig komplexer. Daihatsu wurde bereits 1907 in Japan gegründet und gehörte später zu Toyota. Daihatsu baute Ende der 80er Jahre ernstzunehmende Geländewagen alter Schule. 1989 wollte die italienische Designschmiede Bertone einen eigenen Edel-Geländewagen auf den Markt bringen. Dabei entschied man sich in Turin für den Daihatsu Rocky. Bertone war in seiner Geschichte für viele Unternehmen der Automobilbranche tätig, u.a. Fiat, Lamborghini, Citroen, Alfa Romeo, Volvo, Lancia, Opel, BMW und Skoda. So wurde nun aus dem Daihatsu Rocky ein Bertone Freeclimber. Bertone gestaltete die Frontpartie etwas um und spendierte Trittbretter und eigene Alufelgen. Im Innenraum ließen die Italiener allerdings nichts so, wie es die Japaner einst erdacht hatten und installierten lederbespannte Schalensitze, elektrische Fensterheber, eine optionale Klimaanlage sowie eigens gestaltete Rundinstrumente. Es zogen Luxus, Würde und Grandezza ein. Aus dem schnöden Arbeitstier wurde ein Edel-Offroader. Um die Sache perfekt zu machen, implantierte man noch BMW-Motoren. Einen 2,7 Liter (129 PS) leistenden Benziner aus den 325 und 525 Modellen, sowie den 2,4 Liter (115 PS) starken Diesel aus 324td und 524td. Als Daihatsu dann 1993 den Rocky überarbeitete, wurde bei Bertone aus dem Freeclimber ganz einfach der Bertone Freeclimber II, allerdings nun mit 4-Zylindermotoren von BMW. Insgesamt wurden 2800 Exemplare des Freeclimber gefertigt. Auch die italienische Carabinieri fuhren diese Modelle. Unser Exemplar ist seit geraumer Zeit in der Obhut unseres Clubkollegen und wird dort gehegt und gepflegt.